„Hallo Christoph, könntest du mir bitte sagen, in welcher Stunde Frau Müller Unterricht hat?“ „Hey, könntest du mir noch einmal das Formular für den Förderunterricht zusenden?“ „Herr Krüger, ich würde gerne den Kurs mit XY tauschen.“ …


Ich denke, jeder, der in Schule, und auch außerhalb des Schulhofes, arbeitet, kennt das: Immer wieder kommen kleine und große Aufgaben spontan auf Zuruf auf einen zu. Zwischen Tür und Angel werden die meisten Aufgaben (versteckt als Bitte) verteilt. Meistens kann man sich den Großteil davon merken, aber leider nicht alles. Spätestens daheim oder in der kommenden Pause fallen einem nicht mehr alle Aufgaben/Bitten ein. Wäre es nicht großartig, wenn einem so etwas nicht mehr passieren würde?
Wer kennt das auch? 🙋‍ Früher hatte ich das Problem, dass ich eine riesengroße (analoge) Liste mit ToDo´s hatte, auf der alles stand, was so an Aufgaben zu finden war. Ich sah diese Liste immer in ihrer Gesamtheit und sie wuchs und wuchs – wie deprimierend! Ich komme vom Laufen und just in dem Augenblick, wenn ich unter der Dusche stehe, fallen mir die tollsten Sachen ein. Die Idee von Schulgelaber ist so entstanden und auch neue Unterrichtsideen oder auch der Großteil meiner Lösungen auf schwierige Sachverhalte kommen mir dann in den Sinn. Aber wie kommt es, dass einem immer in den seltsamsten Situationen die besten Dinge/Lösungen einfallen? Meistens passiert ist es, wenn unser Kopf gerade Leerlauf hat. Wäre es nicht toll, wenn unser Gehirn nicht voll wäre mit Dingen, die man sich merken muss, sondern Zeit hat, Lösungen zu finden.
Die beschriebenen Situationen können mit einer App und dem Antrainieren eines Verhaltens gelöst werden. Lust darauf, endlich mehr Zeit zu haben und gleichzeitig in den Olymp der Produktivität aufzusteigen? Los geht’s! 💥

Things 3 sorgt dafür, dass mein Kopf dafür da ist, Dinge zu lösen und nicht, um sie mir zu merken.

Vertraue deinem System!

Ich bringe euch Things3 und mein System der „GehirnBereitFürLösungen“-Checkliste näher. Mein Ziel ist es, einen Rahmen zu schaffen, der euch zu dem Punkt führt, an dem ihr euch auf eurer Produktivitätssystem verlassen könnt 💪. Warum ist Vertrauen so wichtig? Weil mit Vertrauen Vertrauen kommt! Es entwickelt sich die Fähigkeit, loslassen zu können und sich auf das zu konzentrieren, was man gerade tut. Im Hier und Heute – im JETZT- zu sein. Sich auf das zu konzentrieren, was dir wirklich wichtig ist. 

Wenn Vertrauen in deiner Produktivitätsrechnung vermisst wird, legt sich ein ständiges Hinterfragen, ein Dunst aus ablenkenden Sorgen, über dich und du kannst nicht konzentriert und produktiv arbeiten. Habe ich wirklich daran gedacht, die wichtige Mail an meine Elternsprecherin zu schicken? Habe ich den Kids alle Information für die anstehende Arbeit mitgeteilt? Habe ich die ganze Zeit eine Idee, einen Gedanken, der mich schon den ganzen Tag verfolgt und den ich einfach nicht loslassen kann? – Wie sehr lenkt mich das alles von meiner eigentlichen Arbeit ab!? Wie voll ist meine „Heute-Erledigen-Liste“ und wie oft passiert es dir, dass deine ToDo´s sich von Tag zu Tag aufschieben und aufstauen? 😩 Produktivität kann sich wie der Endgegner anfühlen, dabei sollte es doch eher der Levelaufstieg zu mehr Freizeit sein.

Bevor wir starten, würde ich euch gerne einen groben Überblick darüber geben, wie Things3 aufgebaut ist. Die App hat verschiedene Ordner, in denen du deine ToDo´s, je nach Zeitpunkt, wann die Aufgabe zu erledigen ist, ablegen kannst. Alle deine Aufgaben landen im ersten Schritt im Eingang. Von da aus wandern sie in die jeweiligen Listen Alles, was du heute erledigen willst, landet in der „Heute-Liste“. Alles, was du in naher Zukunft angehen willst, landet in der „Jederzeit-Liste“ und alles, was du irgendwann angehen willst, landet, wen wundert´s, in der Irgendwann-Liste. Im unteren Bereich findest du selbst erstellte Bereiche, damit du deine ToDo´s gruppieren kannst. Das alles klingt jetzt erstmal nicht so sehr nach Magie und wahnsinniger Produktivität. Aber lasst mich es euch genauer erklären und in ein System packen.

Damit du dich auf dein „GehirnBereitFürLösungen“-Produktivitätssystem verlassen kannst, gehe ich mit dir 10 Schlüsselkomponenten durch. Danach wirst du Vertrauen in dein System haben und endlich mehr Zeit für die wichtigen Dinge gewinnen. Wichtig ist, dass du dieses System mit einer gesunden Dosis Selbstzweck aufbaust. Tu es für dich! 💪Dieser Überblick ist kein Tutorial wie man Things3 benutzt (diese findest du hier), sondern wie man über die Verwendung dieser App nachdenkt, es aufsetzt und dadurch produktiver wird. Nehmen wir als Beispiel die „Jederzeit-Liste“: sie ist der Schlüssel zur Erschließung der Macht von Things3 und ihrer Fähigkeit, deinem System zu vertrauen. Überfüllte „Heute-Listen“ und zu viele ToDo’s sind ein Symptom für eine nicht ausgelastete „Jederzeit-Liste“. Für mich ist die „Jederzeit-Liste“ eine „Go-to-Liste“ für alles, was ich bearbeiten kann, wenn ich das Wichtigste des heutigen Tages abgearbeitet habe.

Allgemeiner Überblick darüber, wie ich Things3 nutze: 

Zum besseren Verständnis nehmen wir das folgende typische Beispiel aus meinem Schulalltag: 

„Christoph könntest du bitte folgende Schüler für Office 365 (jetzt Microsoft 365) freischalten.“

  1. Am Anfang von allem steht dein Posteingang. Alles, was dich im Laufe des Tages ablenkt, was dafür sorgt, dass du deine Arbeit unterbrechen musst – diese kleine Bitte des Kollegen – all das wird im Eingang gespeichert. 
    • ToDo in Posteingang: SuS der Klasse G5b für Office freischalten
  2. Beginne den Tag mit einem Glas Wasser und einer fokussierten Morgenroutine.
  3. Mache immer eine tägliche Kontrolle, damit eine fokussierte „Heute-Liste“ entsteht.
    • Kontrolle Posteingang: SuS der Klasse G5b für Office freischalten wandert in die „Jederzeit-Liste“
  4. Setze dich einmal die Woche hin und überprüfe deine „Irgendwann-Liste“, damit deine „Jederzeit-Liste“ schlank und fokussiert wird. Und Nein – die Irgendwann-Liste ist kein Ideen-Friedhof.
    • ToDo: SuS der Klasse G5b für Office freischalten wandert von der Jederzeit-Liste in die Heute Liste
  5. Damit du dich auf die Dinge fokussierst, welche in deinem Leben für dich wichtig sind, benutze Bereiche. Verwende in diesen Bereichen Projekte, um kurzfristige Ziele (2+ ToDo´s & ein Enddatum) zu verfolgen. Sobald eine ToDo auf deinem Kalender landet, wird sie erledigt.
    • ToDo: SuS der Klasse G5b für Office freischalten wird dem Bereich Arbeit hinzugefügt
  6. Achte darauf, dass deine Heute-Liste fokussiert und nur mit „Must Do´s“ gefüllt ist. Alles andere ist Bonus und befindet sich in der Jederzeit-Liste. Das Vertrauen in deine Jederzeit-Liste ist der Schlüssel zum Vertrauen in dein Produktivitätssystem.
    • ToDo: SuS der Klasse G5b für Office freischalten wird heute erledigt
  7. Verwende Fälligkeitstermine. Arbeite nie ohne festes Datum.
  8. Verwende Tags sparsam und strategisch damit du deine ToDo´s schnell und zuverlässig findest.
    • ToDo: SuS der Klasse G5b für Office freischalten bekommt die Tags schnell und Arbeit
  9. Verwende eine separate App, um über schwierige Fragen zu schreiben. Ich verwende hierfür Notion.
  10. Vertraue deinem und nur einem System!!!! Es erlaubt dir, sich auf das Wichtige zu konzentrieren.

In dem Augenblick, in dem du von deinem Produktivitätssystem abweichst, in dem Augenblick, in dem du deine Routine unterbrichst und nicht täglich Things3 überprüfst oder in dem Augenblick, in dem du die Aufgabe, welche dich zwischen Tür und Angel erreicht, nicht sofort in deinem Posteingang festhältst, wirst du scheitern. 😵 Du hast dein Vertrauen in dein eigenes System zerstört und die Tür geöffnet für Zweifel. Du wirst wieder unproduktiver und hinterfragst dich selbst.

Zweifel ist für „ToDo-Sammler“ 👎 – Vertrauen ist für die „IchHabeMehrZeit-Zufriedenen“ 👍.

In dem Augenblick, in dem du von deinem Produktivitätssystem abweichst, in dem Augenblick, in dem du deine Routine unterbrichst und nicht täglich Things3 überprüfst oder in dem Augenblick, in dem du die Aufgabe, welche dich zwischen Tür und Angel erreicht, nicht sofort in deinem Posteingang festhältst, wirst du scheitern. 😵 Du hast dein Vertrauen in dein eigenes System zerstört und die Tür geöffnet für Zweifel. Du wirst wieder unproduktiver und hinterfragst dich selbst.

Zweifel ist für „ToDo-Sammler“ 👎 – Vertrauen ist für die „IchHabeMehrZeit-Zufriedenen“ 👍.

Und jetzt lasst uns gemeinsam tiefer in mein System einsteigen: 

1. Der Posteingang

Wo soll ich anfangen? 🤔 Fange beim Posteingang an! Die Beherrschung deines Posteingangs ist der erste und zugleich wichtigste Schritt auf dem Weg zu deiner ultimativen Produktivität.💥

„Ihr Geist ist dafür da, Ideen zu haben, nicht sie zu halten.“ David Allen, Getting things done

Der Eingang ist der Ort, an dem du alles abspeicherst, was dir an Gedanken, Ideen, Aufgaben, Mails, Anfragen, Bitten, Weblinks, wichtigen Erinnerungen über den Weg läuft – kurz gesagt: ALLES, was dich davon abhält, mit deinem Kopf Lösungen zu finden und kreativ zu sein! Nimm es aus deinem Kopf, damit du weiter konzentriert arbeiten kannst.

2. Start in den Tag☕️

Wie ich es ausführlich in meinem Artikel zur Morgenroutine beschrieben habe, ist der Morgen als Start in den Tag nicht unbedeutend. Starte mit einem Glas Wasser, bewege dich, mache etwas für dich, plane deinen Tag und starte IMMER mit dem Wichtigsten. Bei meinen Recherchen zum Thema Morgenroutine, und ja, irgendwie finde ich das Thema faszinierend, hat sich eines als Erfolgsrezept immer wieder wiederholt: verlängere deinen Morgen und mache in dieser gewonnenen Zeit etwas für dich. Dadurch wird jeder Tag zum Erfolg!

Things3 unterstützt mich bei meiner täglichen Morgenroutine (und Abendroutine), in dem ich tägliche und wöchentliche Erinnerungen aufgesetzt habe.

Mit diesen ToDo´s starte ich in den Tag:

Wer es ausführlicher wissen will, schaut gerne bei meinem Artikel zur Morgenroutine vorbei. Unterm Strich ist eine einfache, konsequente Morgenroutine absolutes Gold. Indem dein Tag immer gleich startet, baust du schon früh Vertrauen für das auf, was vor dir liegt. 💪

3. Die tägliche Kontrolle

Frage dich bei deiner täglichen Überprüfung für jedes Element in deinem Posteingang: Was, Wie, Wann, Wo und Was sonst noch.

Das Ziel der täglichen Kontrolle ist es, an einen Punkt zu gelangen, an dem ich genau weiß, was heute meine „Must Do´s“ sind. Festgehalten auf einer kurzen, knappen und übersichtlichen „Heute-Liste“. Durch die Entwicklung dieser Routine solltest du es schaffen, nur noch in dieser „Heute-Liste“ zu leben.

Meine tägliche Routine sieht wie folgt aus:

  1. Ein Blick auf meinen Kalender (welcher mit Things3 verknüpft ist): Was ist für heute bereits an Terminen oder Unterricht geplant? Was muss ich machen, damit meine Termine oder mein Unterricht erfolgreich verlaufen?
  2. Ein Blick in meine Mails: Ich überprüfe alle! ungelesenen Mails. Bei jeder relevanten Mail frage ich mich: Was ist gemeint? Wie groß ist der Aufwand? Welche Aufgaben ergeben sich für mich daraus?
  3. Ein Blick auf meine „Heute-Liste“: Sind für heute bereits ToDo´s geplant? Sind diese überhaupt noch relevant? Ich werfe einen kritischen Blick auf diese Liste mit dem Ziel, dass sich auf dieser Liste nur Punkte aufhalten, welche ich heute erledigen muss. Diese erledige ich auch! Was auf dieser Liste steht, MUSS erledigt werden. Ich weiß, das kann hart werden, aber es hilft ungemein, die wichtigen Dinge zu erledigen!
  4. Ein Blick auf die „Jederzeit-Liste“: Ich schaue auf diese Liste nach Aufgaben, welche ich heute ebenfalls erledigen möchte (Bonus-Aufgaben 🤩 ). Ich nehme mir immer etwas Zeit, um nach spezifischen ToDo´s zu schauen, welche nur für mich sind (nicht arbeitsspezifisch) damit ich jeden Tag auch etwas für mich mache.

4. Die wöchentliche Kontrolle

Wenn das Ziel der täglichen Überprüfung darin besteht, eine fokussierte „Heute-Liste“ zu generieren, besteht der Sinn der wöchentlichen Kontrolle darin, eine fokussierte „Jederzeit-Liste“ zu erstellen. Klingt plausibel – oder? 🤔 Auch hier ist Vertrauen wieder der Schlüssel zur Produktivität. Wenn du eine straffe Wochenkontrolle hast, sollte die „Jederzeit-Liste“ der einzige Ort sein, an dem du die ganze Woche über nach Aufgaben suchst.

  1. Los geht es:  Ich durchkämme mein Things3 Bereich für Bereich, Projekt für Projekt, ToDo für ToDo (inklusive der „Irgendwann-Liste“! Ich sagte ja: es ist kein Ideengrab.)
  2. Frühjahrsputz: Jede Woche habe ich die Möglichkeit Things3 und meinen Kopf zu säubern, um Platz zu schaffen für Neues, Kreatives, Großartiges! 💥  Mein (und auch dein) Kopf hat Platz für tolle neue Ideen, welche mein Leben und das der Anderen vielleicht bereichern. Ich füge Projekte hinzu, fasse zusammen und lösche nicht mehr relevante ToDo´s. Wenn die Wochenkontrolle durch ist, fühle ich mich besser, strukturierter und freier.
  3. Wochenziel: Ich setze mir mindestens ein Ziel aus den Bereichen Arbeit💻 und Ich💪 (Ein Ziel, welches nur mit mir zu tun hat und nicht mit der Arbeit.) Darüber hinaus nehme ich mir meistens noch ein Ziel aus den Bereichen Familie👨‍👩‍👧 und Finanzen💰. Alle diese Bereiche entsprechen meinen Fokusbereichen. Ich beachte dabei die 80/20 Regel: Welche 20% meiner Bemühungen werden 80% der Ergebnisse erzielen (später in einem anderen Artikel dazu mehr!). Mit diesen Aufgaben starte ich! Ich bin mir bewusst, dass wenn ich diese „wenigen“ Punkte erledige, es eine großartige Woche wird!
  4. Die „Irgendwann-Liste“: Die „Irgendwann-Liste“ steht in enger Verbindung mit meiner wöchentlichen Kontrolle. Hier beginnt die Magie. 🧙‍♀️ Die Wochenplanung hilft mir zu erkennen, worauf ich mich diese Woche konzentrieren möchte. Alles, was ich in der Woche nicht erledigen möchte oder kann landet in der „Irgendwann-Liste“. Umgekehrt durchsuche ich auch während der Wochenplanung die „Irgendwann-Liste“, um zu schauen, an welchen Projekten, Ideen und ToDo´s ich diese Woche arbeiten möchte. Die „Irgendwann-Liste“ ist mein erster Ideenspeicher und Ideenfilter. Wenn du regelmäßig eine gründliche Wochenplanung machst, kannst du dir gewiss sein, dass du keine Idee, kein ToDo oder kein Projekt vergisst.

5. Bereiche, Projekte, Todos & Kalender

Bereiche: laufende, wichtige Lebensfokuspunkte. In Bereichen halte ich die übergeordneten Lebensschwerpunkte – meine Warum? – fest, die ich verfolge. In meinem Fall sind das die Bereiche: Familie👨‍👩‍👧, Haus🏠, Arbeit💻, Finanzen💰, Ich💪. Es sind die Dinge, welche ich mit Leidenschaft verfolge, die mir einen Sinn und Mehrwert geben. Ich verwende Bereiche, um meine ToDo´s, Projekte und Ideen zu strukturieren.

Projekte: Für mich sind Projekte kleine Mini-Ziele, die ein definiertes Start- und Enddatum haben und aus mehr als einer ToDo bestehen. Jedoch ist das Enddatum für mich nicht zwingend notwendig bei bestimmten Projekten. Beispielswiese „Schulgelaber“ ist in Things3 ein Projekt, welches kein Enddatum (hoffentlich 🤗) hat und ständig neue ToDo´s erhält. Jedes Projekt sollte immer eine Handlung nach sich führen und wenn es nur ist, über die nächste Handlung nachzudenken, um das Projekt voranzubringen. Achte darauf, dass immer mindestens die nächste Aufgabe definiert ist je Projekt.

Todos: Ich bin ein großer Befürworter von David Allens Getting Things Done-Ansatz (auch wenn ich nicht alles 1 zu 1 so sehe. In einem anderen Artikel dazu mehr) für ToDo´s: 1) Sie müssen durchführbar sein und 2) Nur „Handlungen“ sollten in Things3 leben. 

Kalender: Die unterschätzte Macht! Sobald es in meinem Kalender steht, wird es durchgeführt. Auch wenn es nur der Blocker ist, um mir einen Zeitraum dafür freizuhalten.

Ein Alltagsbeispiel – vom Posteingang in den Kalender:
Ich sitze in der Gesamtkonferenz und von der Kollegin, welche für den Tag der offenen Tür zuständig ist, kommt die Information, dass alle Fachbereiche ein Informationsplakat über ihren Fachbereich (in meinem Fall Sport) erstellen müssen, mit dem sich die einzelnen Fächer mit ihren Schwerpunkten und Inhalten kurz vorstellen. Also schnell das Handy raus (Ich bin Lehrer, ich darf das 😁!) und schnell eine neue Aufgabe „Infoplakat Sport“ und unter Notizen noch ein paar Infos/Gedanken notiert. Die Aufgabe wandert automatisch in meinen Posteingang und ist dort gespeichert. Ich kann mich nun wieder voll und ganz der spannenden Gesamtkonferenz widmen. Ich weiß, dass ich morgen während meiner täglichen Überprüfung wieder auf diesen Punkt stoße und ihn durchführbar machen werde. Am nächsten Morgen sitze ich an diesem Punkt und schaue, was alles dazu gehört, um am Ende bis zu einem bestimmten Datum das fertige Plakat in den Händen zu halten. Also ordne ich die ToDo einem Bereich zu und vergebe Tags. Dann wandle ich die ToDo in ein Projekt um und notiere mir die dazugehören Unteraufgaben. Zu guter Letzt lege ich noch ein Fälligkeitsdatum fest, welches in meinem Kalender landet. Dieses Datum ist so gut wie immer vor der eigentlichen Deadline. Einmal geplant kann ich noch entscheiden, ob ich heute (verschieben von einzelnen ToDo´s zu diesem Projekt in die „Heute-Liste“) daran arbeite oder jederzeit („Jederzeit-Liste“) im Verlauf der Woche. Jetzt kann ich mich entspannt meinen anderen Aufgaben widmen.

6. Die Heute- und Jederzeit-Listen

Wenn du deine wöchentlichen und täglichen Reviews gewissenhaft verfolgst, sollte deine „Heute-Liste“ eine kurze Liste mit „Must-Do´s“ sein. Die einzige andere Liste, die du besuchen solltest, wenn deine „Must-Do´s“ für den Tag erledigt sind, ist die „Jederzeit-Liste“. Dort befindet sich immer eine Bonus ToDo 😍. Ich achte bei diesen darauf, dass ich mir auch immer mal wieder eine ToDo aus dem Bereich Ich💪 herausnehme und somit etwas für meine eigenen Projekte tue. Hier warten die magischen Ideen, die tollen Projekte – deine neuen Freunde – darauf, endlich bearbeitet zu werden. Vertrau deinem System! In der „Jederzeit-Liste“ wartet unter anderem all das, was dir beim Duschen, Laufen oder kurz vor dem Schlafen eingefallen ist.

7. Fälligkeitstermine

In meinem früheren System, was viele von euch sicherlich auch kennen, habe ich meine ToDo´s nacheinander aufgeschrieben und von oben nach unten abgearbeitet. Das hat dazu geführt, dass die Liste immer länger und länger wurde und ich schlecht priorisieren konnte. Ich habe nicht das abgearbeitet, was heute wichtig ist, sondern das, was oben auf der Liste stand. Wer immer noch so arbeitet, hat das Potential der „Jederzeit-Liste“ verpasst zu nutzen. Packe alles, was zu tun ist, auf deine „Jederzeit-Liste“ und versehe es mit Fälligkeitsterminen. Dann erscheint es auf magische Weise automatisch in deiner „Heute-Liste“, aber du kannst es auch schon vorher als „Bonus-ToDo“ aus deiner „Jederzeit-Liste“ nehmen. Verlass dich auf dein System.

8. Tags

Keep it simple. Tags können dein Produktivitätssystem vereinfachen und strukturieren, aber ein zu verschwenderischer Umgang mit ihnen kann dafür sorgen, dass es unnötig kompliziert wird. Der einzige Grund, warum es Tags gibt, ist, dass sie eine große Liste auf eine kleine Liste verkleinern können. Die einzigen Tags, die du brauchst, sind die, um deine Listen (und damit ToDo´s) zu filtern.

Ich verwende nur fünf Arten von Tags. Jeder Bereich in Things3 hat einen Fokus-Tag.

💻 Arbeit – Alle anfallenden Aufgaben rund um Schule. 

🏠 Haus – Grundlegende Dinge rund ums Haus. 

💪 Ich – Projekte und ToDo’s, die alle mit mir zu tun haben! Schulgelaber, Ideen, Sport, … inspirierende Sachen, die mich weiterbringen und mir viel Freude bereiten (was nicht heißen soll, dass die anderen Bereiche mir keinen Spaß machen)

💰Finanzen – Alles rund ums liebe Geld. Erinnerungen für Rechnungen, Aktien, Altersvorsorge, …

👨‍👩‍👧 Familie – Alles rund um meinen Nummer 1 Fokus.

Ich weise jeder ToDo die es aus meinem Posteingang in mein System schafft, einen Fokus-Tag zu, so dass ich meine Listen danach filtern kann, worauf ich mich konzentrieren möchte.

Arbeits-Tag – Jedes ToDo bekommt einen Arbeits-Tag, welches ich während meiner täglichen Überprüfung zuweise.

⚡️Schnell – Alles, was eine geringe geistige Anstrengung erfordert und weniger als 10-15 Minuten in Anspruch nimmt. 

😎 Konzentriert – Alles, was länger dauert, um es abzuschließen (20-30min).


✍️ Schreiben – Hiermit wird alles markiert, was eine große und langwierige Idee ist und einen längeren Zeitraum braucht, um abgeschlossen zu werden (wie das Schreiben dieses Artikels). Ich verwende es aber auch, um über Probleme zu grübeln und in tiefere Ebenen des Nachdenkens vorzudringen. 

☎️ Anruf – Etwas, bei dem ich nicht aktiv werden kann, wenn ich nicht vorher mit jemanden gesprochen habe.

9. Notion und Things3

Ich benutze Notion als mein zweites Gehirn (mehr dazu in Kürze in einem separaten Artikel). Hier kommt alles rein, über das ich schreibe, Notizen mache, Tagebuch führe, Ziele festhalte und um Details zu meinen ToDo´s aus Things3 festzuhalten bzw. zu verfolgen. Ein großer Vorteil ist, dass ich in Things3 Links speichern kann, die mich zu meinen Notizen in Notion bringen.

10. Vertraue deinem System

Warum willst du produktiver werden? 🤔Wenn du keine Antwort auf diese Frage hast, wird es schwer, eine neue Routine zu installieren. Es muss ein Zweck vorhanden sein. Für mich war der naheliegendste Punkt, dass ich mehr Zeit zur Verfügung haben, keine Idee mehr aus meinen Gedanken verlieren, aber auch gleichzeitig effektiver arbeiten wollte. Produktiver sein ist nicht das finale Ziel, sondern das Mittel zum Zweck. Es muss ein Warum geben! Wie ich mein Warum im schulischen Kontext ermittelt habe, habe ich in diesem Artikel dargestellt. Genauso bin ich bei meinen anderen Warum vorgegangen. Wenn du deine Leidenschaften (deine Warum) kennst, dann kannst du dich auf diese fokussieren und die anderen, nervigen Baustellen, welche dich im Laufe des Tages ablenken, fallen hinten runter.

Wenn du dich jetzt fragst: Wo fange ich an? Beim Posteingang! Der Posteingang ist dein Sprungbrett zum Produktivitätsolymp💥. Die Beherrschung deines Posteinganges ist der erste Schritt für einen Kopf, der Lösungen findet, anstatt Unnötiges zu speichern.